ephys

Tanzkultur

Gestern waren wir zum ersten Mal seit September wieder im Phil’s, dem wohl einzigen Club in Waterloo, in dem kein Hip Hop, sondern rockigere Musik gespielt wird. Dort ist mir mal wieder aufgefallen, dass Kanadier sich in Clubs anders verhalten als wir Europäer, oder zumindest als ich es gewohnt bin (ich möchte ja nicht verallgemeinern).

Wenn man sich in Kanada auf der Tanzfläche befindet, dann gehört das Antanzen schon fast zum Pflichtprogramm. Es passiert viel häufiger als ich es gewohnt bin, dass Jungs und Mädels, die sich vorher nicht gekannt haben, sich mal schnell unverbindlich antanzen und schauen wie der andere reagiert. Die Folgen kann man gut über den Verlauf des Abends hinweg beobachten: Am Anfang sind noch viele reine Jungs- oder Mädchencluster anzutreffen, die sich im Laufe der Zeit langsam auflösen und in einen homogenen Mischmasch übergehen. Ich habe den Eindruck, dass bei diesem Antanzen die Rollenverteilung klarer vorgegen ist als in Deutschland:

Männlein: Von den Männern wird anscheinend erwartet, dass sie die Initiative ergreifen, zumindest was den ersten Körperkontakt betrifft. Und den gibt es in Kanada häufig schon vor dem ersten Augenkontakt! Also ziehen die Jungs über die Tanzfläche, tanzen Mädels (häufig von hinten) an und ziehen, falls sie erfolglos waren, direkt weiter zum nächsten Opfer.

Weiblein: Die Mädels wissen durchaus, wie Interessenten abzuwehren sind: Sind sie von dem Kerl nicht überzeugt, dann wird er direkt weggeschubst (begleitet von einem genervten Blick) oder weitergeleitet getreu dem Motto: Du wolltest doch nur vorbeilaufen, oder? Dabei können die Mädels schon fast gewaltätig werden. Mädchen sind auf ihrem Beutezug nicht so direkt wie die Jungs: Sie suchen Blickkontakt und bekunden so ihr Interesse. Ich habe jedoch den Eindruck, dass sie nun erwarten, dass der Mann den nächsten Schritt übernimmt, denn oft ziehen sie nach wenigen Minuten buhlen wieder ein paar Meter weiter und versuchen dort ihr Glück.

Zunächst habe ich gedacht es läge daran, dass die Zielgruppe etwas jünger ist, aber dann ist mir eingefallen, dass man in Kanada ja erst ab 19 Jahren in die Clubs überhaupt reinkommt. Und diese Regel wird auch forciert: Vor jeder Bar und jedem Club muss der Ausweis gezeigt werden. Also so jung kann das Publikum im Phil’s auch nicht gewesen sein.

Na ja, das waren meine Beobachtungen, andere Leute nehmen die kanadische Tanzkultur vielleicht ganz anders wahr.

nordamerikanische Kneipen

So freundlich die Nordamerikaner normalerweise auch sind, wenn es um Profit geht ist mit ihnen nicht zu spaßen. Gestern waren wir mal wieder in unserem Mittwochabendstammpub, dem Molly Bloom’s und haben bei Livemusik ein paar Bierchen getrunken. Nachdem wir in 2,5h über zu sechst über $80 dortgelassen hatten und zwei von uns noch halbvolle Gläser vor sich stehen hatten, kam plötzlich der Türsteher und meinte wir sollen doch etwas trinken oder rausgehen. Wir reagierten nicht und nach zwei Minuten forderte er uns wiederholt zum Aufbrechen auf.

Was soll denn das? In den letzten 10 Wochen waren wir bestimmt 8 Mal dort, das Molly’s hat sicher nicht schlecht an uns verdient und nun dürfen wir noch nicht einmal gemütlich unser Bier austrinken und in Ruhe ein paar Minuten mit leeren Gläsern sitzenbleiben? Nur weil draußen ein paar durstigere Leute anstehen? Nachdem unsere französischen Mitstreiter kurz und zugegebenermaßen etwas direkt mit der Bedienung diskutiert hatten, meinte diese nur “Fuck off!” und das haben wir dann auch gemacht. Ins Molly’s werde ich wohl nicht mehr gehen; schade eigentlich, denn bisher hat es mir ganz gut gefallen, aber wenn man so mit seinen Kunden umgeht…

In Europa ist mir so etwas noch nicht passiert, wobei es hier in Nordamerika schon üblich ist, dass man nach wenigen Minuten Konsumflaute demonstrativ die Rechnung präsentiert bekommt. Na ja, andere Länder, andere Sitten…

verzweifelter Friseur

Hallöchen,

Eike mit neuer Frisur

man kann es sich kaum vorstellen, aber ich war heute beim Friseur! Nachdem ein neuer Haarschnitt schon seit Monaten längst überfällig war, ist nun die Haarpracht wieder unten; zumindest teilweise. Als ich dem Hairdresser erzählt habe, ich bräuchte einen Haarschnitt, hat er nur geantwortet: “Dude, you needed a haircut six months ago!”. Na ja, er hat sich schließlich doch an das Gestrüpp getraut und es ist auch ganz gut geworden, finde ich zumindest…

Gestern habe ich übrigens mein letztes Midterm Exam geschrieben; wie in Kanada üblich zu einer unmöglichen Zeit: 7pm-10pm (also abends). Nun warten noch ein paar Aufgaben darauf, durchgerechnet zu werden und den “reading” Teil der Reading Week sollte ich auch noch nachholen. Aber ich will nicht jammern, schließlich habe ich hier ein richtig schönes lockeres Studentenleben! Am Wochenende werde ich außerdem die Bildergalerien vom New York Trip erstellen, um mal wieder etwas visuellen Input bereitzustellen.

Bis demnächst, genießt die Zeit,

Eike

New York

Hallole,

wie schon angekündigt, habe ich die letzte Woche zusammen mit einigen anderen Austauschstudenten in New York verbracht; und wir hatten eine Menge Spaß!

unser Auto

Vorletzte Woche Samstag (18.2.) haben wir früh morgens unser Mietauto abgeholt und da der versprochene Minivan nicht da war, haben wir zum gleichen Preis ein SUV bekommen. In diesem wahrscheinlich über 2t schweren Panzer fanden wir nach etwas Stopfen zu siebt samt Gepäck Platz und der Trip konnte beginnen. Nach einer etwa 10 stündigen Fahrt, unterbrochen von einer kurzen US-Visumantragspause kamen wir gegen 9pm in unserem Hostel, dem YMCA in Brooklyn an.

Bevor wir jedoch den Abend genießen konnten, mussten wir eine unliebsame Bekanntschaft mit der New Yorker Verkehrssituation machen: kostenlose Parkplätze gibt es nur am Straßenrand und die sind alle belegt. Außerdem werden die Straßen zwei Mal pro Woche von einer Putzkolonne gereinigt und während dieser Zeit (dauert etwa 1,5h) muss die betroffene Straßenseite eben frei sein. Also setzen sich die New Yorker zwei Mal die Woche 1,5h Stunden lang in ihr Auto und lesen Zeitung. Anyway, nach längerem Suchen hatten wir endlich einen sicheren und guten Parkplatz gefunden; dachten wir zumindest. Als wir am Dienstag das Auto wegen der besagten Putztruppe umparken wollten, fanden wir zwei kleine Zettelchen am Auto: Wir hatten vor einem Hydranten geparkt. Das können die New Yorker Cops anscheinend gar nicht leiden, denn jedes Ticket war $115 wert! Ein paar Tage später sind wir auf das Polizeirevier direkt gegenüber vom Hostel gegangen um die unwissende Austauschstudentennummer abzuziehen und nach einem Studentenrabatt zu fragen. Ein Polizist meinte jedoch, er würde sich an unserer Stelle gar nicht darum kümmern, solche Delikte würden nur selten nach Kanada verfolgt. Also zahlten wir eben nicht und warten nun einfach was passiert…

Gruppe in U-Bahn

Da man mit dem Auto in New York sowieso nicht weit kommt, waren wir froh, als wir unser Auto schließlich legal geparkt hatten und benutzten fortan nur die Subway und unsere Füße als Fortbewegungsmittel, wobei die U-Bahn auch etwas gewöhnungsbedürftig ist: Am zweiten Abend haben wir von Südbrooklyn bis Nordbrooklyn etwa 2,5h gebraucht. Manche Bahnen fahren eben erst “late at night” (konkretere Informationen gibt es nicht), andere tagsüber auf anderen Gleisen als nachts und einige fahren plötzlich andere Routen als geplant. So entwickelte sich der running gag: “If G is not available, take the V to B or not to B.” Der ist zwar ziemlich flach, aber nach mehreren Stunden unter Tage wird er immer witziger…

Gruppe spaziert durch Central Park

Da wir jedoch unsere Zeit nicht nur mit Parkplatzsuche und U-Bahnfahren verbringen wollten, stellte sich letztendlich Laufen als effektivstes Fortbewegunsmittel heraus; und in den sechs Tagen haben wir sicherlich zwei komplette Marathondistanzen bewältigt. Dabei sieht Manhattan auf der Karte doch so klein aus!

Jetzt möchte ich aber kurz erzählen, was wir alles unternommen haben:

Samstag: Nachdem wir gegen 10pm endlich unser Auto vor einem Hydranten geparkt hatten, liefen wir die Manhattan Avenue in Brooklyn entlang, um die Gegend um unser YMCA zu erkunden. In einem mittelmäßigen asiatischen Restaurant aßen wir einen kleinen Snack und tranken anschließend ein Bierchen im “Stones”, begleitet von tollem Mittneunzigerbilligtechno. Es stellte sich übrigens heraus, dass wir in einem polnischen Viertel mit vielen netten kleinen und billigen Läden wohnten.

Blick vom ESB

Sonntag: Bei strahlendem Sonnenschein und eisiger Kälte begannen wir unsere Tour am reizüberflutenden Times Square und marschierten zwischen vielen Wolkenkratzern auf das höchste Gebäude New Yorks zu, das Empire State Building. Nach langem Schlangestehen nahmen wir den Fahrstuhl auf die Aussichtsplattform und ließen uns vom kultigen Audioguide Tony die Stadt unter uns erklären. Nun, da wir einen Überblick von NYC bekommen hatten, beschlossen wir, die 5th Avenue gen Norden zu schlendern, vorbei am Rockefeller Center, in dem etwa 60.000 Menschen arbeiten, dem Chrysler Building, der St.Patrick’s Cathedral und vielen weiteren Hochhäusern und Läden. Schon bald erreichten wir den Central Park, spazierten durch dessen Südhälfte vorbei an einem Eislaufring und wärmten uns schließlich mit einer heißen Schokolade im “Boathouse”. Da es schon dunkel wurde wanderten wir nur noch durch Chinatown und über die Brooklyn Bridge ins Grimaldi’s, einer Steinofenpizzaria in Südbrooklyn, wo ich die bisher beste Pizza Nordamerikas gegessen habe. Nach der schon erwähnten 2,5 stündigen Rückfahrt fielen wir alle hundemüde ins Bett und schliefen direkt ein.

Statue of Liberty

Montag: Nach einer kurzen Nacht und einem langen Frühstück im Triple-Decker, für den wir vom YMCA Gutscheine bekamen, beschlossen wir, Südmanhattan zur erkunden: City Hall, einige Courts und Ground Zero. Dort gibt es außer einer großen Baustelle nicht viel zu sehen, jedoch befindet sich in der nahegelegenen St.Paul’s Chapel eine ergreifende Austellung mit Bildern und Briefen an die “Helden von New York”, “We will never forget!”. Na ja… Nach einem walk durch die Wall Street fuhren wir schließlich im Battery Park mit der Fähre ab Richtung Liberty Island, um der Miss einen Besuch abzustatten. Eigentlich hätten wir mit unserem Ticket noch Ellis Island besuchen dürfen, aber leider verpassten wir die letzte Fähre dorthin. Also mussten wir wieder zurück aufs Festland und erreichten rechtzeitig vor Sonnenuntergang “The View”, ein sich drehendes Restaurant im 45. Stock einen Marriot Hotels wo wir einen traumhaften Blick über über NYC hatten. Wir waren zwar völlig underdressed (auf dem Klo wurde einem sogar der Wasserhahn aufgedreht…), aber ein Bier konnten wir uns gerade so noch leisten. Da das Essen dort zwar sehr gut aussah, aber viel zu teuer war, brachen wir bald wieder auf und füllten unsere leeren Mägen in einem billigen und sehr guten taiwanesischem Restaurant in Chinatown. Nach einer diesmal deutlich kürzeren Rückfahrt kauften wir in einem 24h-Supermarkt ein paar polnische Bier und ließen den Abend bei einer YMCA-Party mit olympischem Eiskunstlauf in unserem Zimmer ausklingen.

Ententeich im Central Park

Dienstag: Das Frühstück war übrigens immer ein Highlight. Es gab reichlich gutes Essen und einige Bedienungen waren einfach awesome (“Want some more coffee, mama?”). An diesem Tag wollten wir uns den Norden Manhattans anschauen. Also schlenderten wir zunächst durch die nördliche Hälfte des Central Park. Dort fühlt man sich wirklich wie auf einer Insel inmitten der Großstadt: Es gibt riesige Seen, viele Eichhörnchen und Enten und schmale Pfaden zwischen Bäumen hindurch. Im Sommer, wenn die Bäume belaubt sind, bekommt man von den 9 Millionen Menschen um einen herum wahrscheinlich gar nichts mehr mit. Am Nordrand des Parks setzten wir unsere Tour nach Harlem fort. Dort waren auf einmal nur noch Schwarze und die Straßen hatten klangvolle Namen wie “Dr. Martin Luther King Boulevard”, aber ansonsten änderte sich das Stadtbild kaum. Gegen Abend fuhren wir wieder nach Südmanhattan und bewunderten die vielen kleinen interessanten Läden in Soho, bis wir schließlich den Hunger in Little Italy in einem kleinen italienischen Restaurant stillten. Auf dem Rückweg machten wir natürlich wieder in unserem Stammsupermarkt halt um dort ein paar Snacks und Getränke für die allabendliche YMCA-Party zu kaufen.

Halle auf Liberty Island

Mittwoch: So langsam wurden die Beine müde und daher versuchten wir, das Laufpensum etwas zu verringern. Nachdem am Montag die Zeit ja nicht mehr für Ellis Island genügt hatte, beschlossen wir, mit unseren Belegen von der ersten Fahrt eine zweite kostenlose Fährentour zu ergattern; und dank unserer Chief Negotiatorin Andrea gelang uns das auch. So mussten wir zwar noch einmal die langen Warteschlangen und Sicherheitschecks über uns ergehen lassen, wurden dafür jedoch mit einigen interessanten Stunden auf der Einwandererinsel belohnt. In den früheren Baracken befindet sich heute ein großes Museum rund um die Immigration in die USA zwischen 1890 und 1950. Hier bekommt man ein gutes Gefühl für die Strapazen der Immigranten und das Selbstbildnis der USA. Abendessen gab es an diesem Tag in einem kleinen Nahostrestaurant in Greenwich Village; schließlich musste die kulinarische Vielfalt New Yorks ausgenutzt werden. Den späteren Abend verbrachten wir in einer Jazzbar mit Livemusik und Whisky on the Rocks, bis es schließlich Zeit für die obligatorische, na was wohl, YMCA-Party wurde.

Times Square

Donnerstag: Da wir schon so viel gesehen hatten, wollten wir nun nicht mehr durch NYC hetzen sondern Manhattan etwas genießen. Also spazierten wir langsam durch Mid-Manhattan am Madison Square Garden vorbei, durch Macy’s, machten einen Internet- und Postkartenschreibestop in der museumsartigen Public Library und schlenderten schließlich durch den Theatre District am Broadway. Dort kauften wir uns auch gleich ein paar Tickets für das Johnny Cash Musical “Ring of Fire”. Bevor die Show begann hatten wir jedoch noch etwas Zeit um neue Ecken in Greenwich Village und Soho kennenzulernen und dort ein paar Kaffee- bzw Heiße Schokoladenpausen einzulegen. Vor dem sehr unterhaltsamen Musical aßen wir das erste und einzige Mal amerikanisch: New Yorker Bagels mit Cream Cheese und später American Pizza. Wie der Tag endete könnt ihr euch ja schon denken.

UN Gebäude

Freitag: Für den letzten Tag hatten wir uns noch ein weiteres Highlight aufgehoben: Das UN-Gebäude. Davor wollten wir jedoch noch etwas von Brooklyn sehen und liefen dort durch einen großen Park. Angeblich wäre Brooklyn alleine mit seinen 2,5 Millionen Einwohnern die viertgrößte Stadt der USA und würde durchaus auch als kultureller Leckerbissen durchgehen, wenn es nicht so sehr von Manhattan überschattet würde; schade eigentlich. Na ja, wir nahmen danach jedenfalls an einer Führung durch das UN-Gebäude statt und sahen all die Räume in denen (zumindest symbolisch) Weltpolitik stattfindet: Das Zimmer des Sicherheitsrates und die UN-Vollversammlung. Da das Museum of Modern Art freitags ab 4pm kostenlos ist verbrachten wir anschließend dort ein paar beeindruckende Stunden mit der Kunst des letzten Jahrhunderts. Da wir uns die U-Bahnfahrt zu einem Restaurant aus dem Reiseführer ersparen wollten, beschlossen wir in der Nähe des Hostels ein polnisches Lokal zu suchen und wurden schnell fündig. Wir waren die einzigen nichtpolnischsprachigen Gäste, bekamen aber trotzdem viel gutes und günstiges Essen. Das Highlight des Abends war der Besitzer des Restaurants (oder war es doch nur ein Stammgast?), der sichtlich angetrunken unsere Teller wegbrachte, uns von seinen beiden Filmen vorlallte, die er gerade drehe und uns in sein 200km entferntes Haus zum Skifahren, Wandern oder Reiten einlud. Die Bedienung wollte uns noch überzeugen, ein Konzert einer lokalen polnischen Sängerin anzuschauen, das sich mit $45 jedoch als etwas zu teuer herausstellte. Also: YMCA-Party. Eigentlich waren die legendären YMCA-Parties ja nur kleine gemütliche Sit-Ins in unserem Zimmer, bei dem wir bei einem Bierchen fernsahen, den Tag Revue passieren ließen oder uns einfach nur nett unterhielten.

Old State House in Boston

Samstag: Nach einer langen, ermüdenden, aber auch sehr schönen Woche standen wir am Samstag mitten in der Nacht um 6am auf, um Zeit loszufahren. Schließlich wollten wir auf dem Rückweg noch einen kleinen Schlenker über Boston machen. Trotz eines Staus erreichten wir Boston am frühen Nachmittag und erledigten als erfahrene Touristen Bosten in zwei Stunden. Schade, dass wir dort nicht mehr Zeit hatten, denn in Boston gibt es richtig Geschichte: die erste anglikanische Kirche Nordamerikas, die erste öffentliche Schule und auch den Balkon, auf dem die Unabhängigkeitserklärung erstmals dem amerikanischen Volk präsentiert wurde. Aber wir mussten ja weiter nach Waterloo und da wir mit unserem Panzer noch ein paar Schneestürme durchqueren mussten, kamen wir dort erst um 3am an…

So, jetzt habe ich viel mehr geschrieben als geplant. Ich hoffe, jemand hat es bis hierhin geschafft… Bis bald,

Eike

Snowday, New York, Sandpoint, Frankfurt

Hallo Leute,

heute habe ich mich zur unchristlichen Zeit 8:00am aus dem Bett gequält, nur um die Uni völlig verlassen vorzufinden. Wie ich dann erfahren habe, ist heute ein Snowday, d.h. die Uni ist wegen des Wetter geschlossen. Dabei ist es gar nicht so schlimm; über Nacht haben wir etwa 15cm Neuschnee bekommen und nun regnet es ein paar Tropfen, die auf dem Boden sofort gefrieren. Naja, das große Verkehrschaos ist trotzdem ausgeblieben und auch mit dem Fahrrad hatte ich keine Probleme vorwärts zu kommen. Nun kann ich meinen langen Tag (normalerweise habe ich Donnerstags von 8:30am bis 3:50pm Uni) jedenfalls richtig genießen.

So fängt die Reading Week schon ein paar Tage früher an. Nächste Woche ist ja komplett frei und morgen habe ich nur 50min Uni, das zählt nicht. In der freien Woche fahre ich mit ein paar anderen CLVlern nach New York. Endlich sehe ich auch mal den Big Apple live, der aus dem Fernsehen schon so vertraut erscheint! Samstag morgen fahren wir los und verbringen sechs volle Tage in NY, bevor es samstags drauf wieder zurück nach Waterloo geht. Ich bin schon ganz aufgeregt und sobald ich wieder hier bin werde ich euch mit Bericht und Bildern versorgen.

Da ich heute morgen ja sowieso schon in der Uni war, bin ich gleich noch ein paar Meter weiter ins nächste Reisebüro gefahren und habe mich um die Rückreise gekümmert. Da diese Woche die Termine für die Final Exams veröffentlicht wurden, konnte ich nun endlich konkrete Reisepläne schmieden. Hier sind sie:

  • Meine Finals sind zum Glück ziemlich früh. Nachdem am 3. April die letzte Vorlesung war, muss ich am 6., 7. und 13. April Klausuren schreiben. Pünktlich vor Ostern bin ich also fertig.
  • Anschließend werde um den 15.4. Richtung Westen reisen; entweder mit dem Greyhound oder, falls sich Leute mit ähnlichen Plänen finden, auch im Auto. Ich möchte eine dreiwöchige Tour durch Kanada machen, mit Stationen am Lake Superior, Winnipeg, Calgary, Jasper National Park, Vancouver, Victoria, vielleicht auch den Great Bear Rainforest und schließlich Banff National Park. Bisher sind die Stationen natürlich nur vorläufig, aber so ungefähr stelle ich mir den Trip vor (Wenn es möglich ist, all diese Stationen in drei Wochen abzuklappern…).
  • Um den 5. Mai komme ich schließlich in Creston an, direkt an der Grenze zu den USA. Dort holt mich mein Gastvater ab und die nächsten beiden Wochen werde ich mit meinen Gasteltern in Sandpoint verbringen. Ich freue mich riesig, sie nach fast sechs Jahren wieder zu sehen!
  • Schließlich kommt die Rückreise nach Deutschland: Am 18. Mai fliege ich von Spokane nach Toronto, hole mein Gepäck in Waterloo ab, fliege am 19.5. wieder in Toronto ab und lande schließlich am 20. Mai um 11:55 in Frankfurt.

So, jetzt seid ihr wieder auf dem neuesten Stand. Bis bald,

Eike

Von ICQ zu Jabber

ICQ hat vor kurzem sein Protokoll zur Übertragung von Textnachrichten umgestellt, was zur Folge hat, dass einige Multiprotokollclients wie Miranda oder Gaim nun Probleme mit der Nachrichtenübertragung haben. Da ICQ ein proprietäres Protokoll benutzt, können diese Drittanbieter auf Veränderungen im Protokoll oft nur über Reverse Engineering reagieren.

Beim Surfen im Netz bin ich außerdem auf einen interessanten Kommentar zu den Nutzungsbedingungen von ICQ gestoßen. Damit habe ich eine gute Gelegenheit gefunden, auf Jabber hinzuweisen. Jabber ist ein offenes Instant-Messaging-Protokoll, das heißt die genauen Spezifikationen der Nachrichtenübertragung sind jedem zugänglich. Daher können Drittanbieter effizient Clients (also Chatprogramme) entwickeln und müssen sich keine Gedanken über eventuelle unangekündigte Protokolländerungen machen. Sicherheitsbedachte Jabber-Nutzer können übrigens ihren Chatverkehr verschlüsseln (z.B. mit gnupg) und müssen keine Angst haben, dass ihre Nachrichten auf einem zentralen Server abgespeichert werden.

Einen guten Einstieg in Jabber gibt es auf deshalbfrei.org. Wer eher technische Informationen sucht, wird auf jabber.org fündig.

Viele IM-Clients wie Miranda, Gaim oder Kopete unterstützen übrigens Jabber. Ihr könnt also einfach eure bisherigen Clients weiterverwenden, um Jabber zu testen. Probiert es mal! Ich habe seit einiger Zeit auch einen Jabberaccount und alles funktioniert bestens.

By the way, Google Talk ist “fully interoperable” mit dem Jabber Protokoll.

Jabber

Jabber ist ein Instant-Messaging(IM) System, ähnlich wie ICQ, MSN und Co. Jabber hat jedoch einige große Vorteile gegebenüber anderen Instant-Messengern:

Jabber ist

  • ein von der Internet Engineering Taskforce zertifizierter, offener Internetstandard. Man muss ich also keine Gedanken darüber machen, dass das Übertragungsprotokoll plötzlich geändert wird und einige Chatprogramme die Nachrichten nicht mehr senden oder empfangen können, wie es im Februar 2006 mit ICQ der Fall war.
  • frei von kommerziellen Interessen. ICQ, MSN, etc. werden von Firmen betrieben, die mit diesen Diensten über Werbung, Kundenbindung oder Ähnlichem kommerzielle Interessen verfolgen. Das merkt man auch in den Nutzungsbedingungen: In der Acceptable Use Policy von ICQ heißt es beispielsweise:

    You agree that by posting any material or information anywhere on the
    ICQ Services and Information you surrender your copyright and any other
    proprietary right in the posted material or information.  You further
    agree that ICQ Inc. is entitled to use at its own discretion any of the
    posted material or information in any manner it deems fit, including,
    but not limited to, publishing the material or distributing it.
    

    Man tritt also alle Rechte an Texten, Bildern, etc., die man über ICQ versendet, an ICQ Inc. ab und ICQ Inc. darf mit diesen dann machen was sie möchte, z.B. verkaufen! Außerdem deutet dieser Absatz auch darauf hin, dass sämtlicher Chat-Verkehr über den ICQ-Server mitgeschnitten wird, was die Privatsspähre beim Chatten zumindest in Frage stellt. Siehe hierzu auch diese Diskussion.

  • vielfältig. Einerseits gibt es mehrere Jabber-Server (die natürlich auch untereinander kommunizieren), bei denen man sich anmelden und über die man chatten kann. Dieses dezentrale Prinzip stellt sicher, dass es keinen Single Point of Failure gibt, bei dessen Ausfall das ganze System lahmgelegt würde. Andererseits stellt der offene Standard sicher, dass Clients für Jabber effizient und ohne die Notwendigkeit von Reverse Engineering entwickelt werden können. Übrigens: Die Nutzung von Clients von Drittanbietern (wie z.B. Miranda) verstößt teilweise sogar gegen die Nutzungsbedingungen. Beispielsweise liest man in den Terms of Use von MSN:

    You may only use Microsoft software or authorized third-party software
    to sign into and use the Service.
    
  • sicher. Man kann den Datenverkehr mit dem Server per TLS verschlüsseln und wem dies noch nicht genügt, der kann bei einigen Clients die Nachrichten zusätzlich mit gnupg verschlüsseln. So ist sichergestellt, dass nur der designierte Empfänger einer Nachricht diese auch lesen kann.

Aus diesen Gründen wird Jabber auch oft das “Linux des Instant-Messaging” genannt. Leider ist Jabber noch nicht so verbreitet wie andere Instant-Messenger, was den Umstieg nicht gerade erleichtert. Aber die oben genannten Gründe sind meiner Meinung nach genug, um Jabber eine Chance zu geben. Und wenn man nicht alle Freunde von den Vorteilen von Jabber überzeugen kann, dann kann man immer noch Jabber-Transports verwenden um Nutzer anderer IM-Netze zu erreichen. Ich benutze Jabber nun seit einiger Zeit und alles funktioniert bestens! Meine Jabber-ID findet ihr übrigens im Impressum.

Dogsledding

Hallole,

der Winterterm ist mittlerweile in vollem Gange: die ersten Assignments sind abgegeben und nächste Woche gibt es schon ein verfrühtes Midterm (zum Glück nur Geschichte, also nichts Wichtiges). Das hält uns aber nicht davon ab, auch ein bisschen Spaß zu haben:

Am letzten Freitag war ich mit einigen anderen Austauschstudenten in der Nähe des Algonquin Parks zum Dogsledding (Hundeschlittenfahren). Der Trip wurde vom International Office der Wilfried Laurier Uni organisiert, stand jedoch auch uns UW Studenten offen und nach langem hin-und-her ob sich $215 für einen Tag wirklich lohnen habe ich schließlich beschlossen, mir diese Tour zu gönnen; und ich bereue es nicht!

Algonquin Motel

Schlittenhunde voller Tatendrang

Donnerstag Abend sind wir in einem engen unbequemen gelben Schulbus losgefahren und kamen kurz vor Mitternacht bei klirrender Kälte (-15°C) im schrillen Algonquin Motel an. Nach einer erholsamen Nacht fuhren wir gegen 8:30am zu Chocpaw Expeditions , wo wir zunächst eine kurze theoretische Einführung bekamen und danach endlich zu den Hunden durften. Auf dem Weg dorthin konnte man sie schon von Weitem hören: 320 alaskische Schlittenhunde, die bewegt werden wollen, können ganz schön Lärm machen!

Nicolas als Steuermann

Eike als Steuermann

Nun konnten wir zeigen, ob wir bei der Einführung auch zugehört hatten: Erst mussten wir die Hunde aus ihren Wohntonnen holen, dann vor die Schlitten spannen und schon konnte es losgehen. Auf jedem Schlitten fuhren zwei Studenten, gezogen von sechs Hunden (ich fuhr zusammen mit Nicolas). Der Steuermann stand hinten auf dem Schlitten und war fürs Bremsen zuständig, während der Beifahrer es sich auf dem Schlitten bequem machen durfte. Aber schon nach kurzer Zeit mussten wir feststellen, dass auch der Beifahrer kein faules Leben hat: Wenn die Hunde mal einen Befehl vom Steuermann nicht befolgen, muss er aus dem Schlitten springen, zu den Hunden rennen und persönlich dafür sorgen, dass die Hunde machen was von ihnen verlangt wird. Außerdem wurde das Terrain immer hügeliger und der Beifahrer musste öfter mal aussteigen und nebenherrennen um den Hunden die Arbeit etwas zu erleichtern. So bekamen nicht nur die Hunde ihre Bewegung, auch wir waren gefordert!

verschneite, sonnige Landschaft

Fahrt im Hundeschlitten

Und so fuhren wir in zwei Gruppen mit je etwa sieben Schlitten durch die Gegend. Jede Gruppe wurde von zwei Führern begleitet, denen die Hunde (meistens) von alleine hinterherliefen. Da der Algonquin Park etwas nördlicher als Waterloo liegt, gab es dort genügend Schnee und bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um 0°C herrschten perfekte Bedingungen.

Nicolas bei den Führungshunden

Nach etwa zwei Stunden war es Zeit für die Mittagspause mit ein paar Sandwiches. Dabei durften jedoch die Hunde nicht aus den Augen gelassen werden, da sie immer noch vor Energie strotzten und die (umgelegten) Schlitten durch die Gegend ziehen wollten. Die ganze Mittagspause wurde natürlich von ständig lautem Gebell begleitet, wie man auf folgendem Video sehen und hören kann.

Fahrt auf schmalem Pfad

Auf dem Rückweg wartete das Highlight des Tages auf uns: Wir fuhren ein kurzes Stück abseits der breiten Wege auf einem schmalen Pfad mitten durch den Wald: Beeindruckend, wie die Führungshunde schnell und sicher den Schlitten zwischen den Bäumen entlangzogen!

Eike auf dem Schlitten

Als wir uns schließlich wieder dem Camp näherten, wurden die Hunde merklich müder, so dass Nicolas und ich an den Hügeln den Schlitten quasi alleine schoben und die Hunde noch anfeuern mussten, damit wir sie nicht überholten. Am letzten kleinen Anstieg lieferten wir uns noch ein kleines Rennen mit einem Nachbarschlitten (das wir natürlich gewannen ;–) ) und so waren sowohl die Hunde als auch wir nach einem erlebnisreichen und anstrengenden Tag froh, als wir am späten Nachmittag wieder das Camp erreichten. Aber die Arbeit war noch nicht ganz vorbei: Die Hunde mussten noch abgespannt und wieder an ihren Platz gebracht werden.

im Spiegel des Schulbusses

Als wir gegen 5pm wieder Richtung Waterloo aufbrechen mussten, stand uns jedoch der qualvollste Teil des Tages noch bevor: Die Fahrt im Schulbus. Als wir schließlich Waterloo erreicht hatten, waren wir alle trotz der Rücken- und Ar***schmerzen glücklich und zufrieden nach einem tollen Tag. Ich bin wirklich froh, dass ich das Geld investiert habe, es hat sich gelohnt! Jetzt werde ich aber erstmal etwas kürzer treten müssen, da wir in der Reading Week Ende Februar sieben Tage in New York verbringen möchten. Das wird auch nicht ganz billig…

Viele Grüße aus Waterloo,

Eike

Warmer Winter, netter Besuch und neue Vorlesungen

Hallo Leute,

die letzten Tage waren ziemlich repräsentativ für den diesjährigen kanadischen Winter. Gestern hatten wir noch klirrende Kälte (-12°C) und seit heute morgen steht das Quecksilber plötzlich wieder im Positiven. Dazu kommt noch Regen, der auf dem gefrorenen Boden sofort gefriert und so nur eine einzige Glatteisschicht übrigbleibt. Ich habe natürlich mit nichts Schlimmem gerechnet, bin mit dem Fahrrad einkaufen gefahren und auf dem Rückweg hat es mich in einer Kurve voll hingehauen. Aber passiert ist zum Glück nichts, nur ein Apfel ist in tausend Stücke zerbrochen. Trotzdem war ich mit dem Fahrrad sicherer und schneller unterwegs als die ganzen Fussgänger. Ich weiß gar nicht mehr wie viele Leute ich heute schon auf dem Boden habe liegen sehen.

Seit Weihnachten ist der Winter hier ziemlich chaotisch: Von einem Tag auf den nächsten kann sich die Temperatur um 20° ändern, es ist sehr warm (teilweise bis +8°C) und regnet ständig. Zum Glück hatten wir Anfang Dezember dafür den perfekten Winter: drei Wochen lang nicht über 0°C, viel Schnee und wenn es mal nicht geschneit hat, dann schien die Sonne. Ich hoffe, der Winter kommt noch einmal zurück, schließlich bin ich hier in Kanada!

Konny und Eike vor Niagarafällen

Über die Feiertage hat Konny mich besucht und ich habe mich riesig über das Wiedersehen gefreut. Wir sind nicht viel rumgereist, sondern haben uns ein paar ruhige Tage in Waterloo gemacht, lange gefrühstückt und die Zeit genossen. Ein paar Tagestouren mussten aber dann doch sein: Niagarafälle im Schnee, Toronto, shoppen in einer Outletmall in den US, Fahrradtour nach St.Jacobs und natürlich haben wir uns auch Waterloo angeschaut. Weihnachten haben wir mit Basti gefeiert und ordentlich Fleischfondue gegessen. Sylvester verbrachten wir ganz schmucklos ohne Feuerwerk aber dafür mit Schneeballschlacht mit Freunden im CLV. Am zweiten Januar hat dann auch schon das nächste Semester, der winter term, angefangen und der Ernst des Lebens ging wieder los. Konny musste am 5. Januar leider wieder abreisen und seitdem ist mein kleines Zimmer plötzlich so leer. Aber in ein paar Monaten fliege ja auch ich wieder über den großen Teich…

Die Vorlesungen dieses Semester sind bisher fast alle super interessant und die Profs richtig gut. Nur der Particle Physics Prof ist etwas hektisch und schafft es nicht, den eigentlich interessanten Stoff gut rüberzubringen. Die Introduction to General Relativity wird von einem (angewandten) Mathematiker gehalten, der mich sehr an einen englischen Gentleman erinnert und eine sehr strukturierte, ruhige Vorlesung hält. Unser Quantum Field Theory for Cosmology Prof ist einer der wenigen in Waterloo, die “Schrödingergleichung” richtig aussprechen können, was vielleicht daran liegt, dass er in Walldorf aufgewachsen ist und in Heidelberg studiert hat. Das Wichtigste ist jedoch, dass der den (nicht ganz einfachen) Stoff gut und begeistert rüberbringen kann. Letztendlich höre ich noch Canadian History through Biography, schließlich möchte ich auch etwas über das Land erfahren in dem zwei Semester verbringe. Dass Geschichte nicht grau und trocken sein muss, beweist unser Prof eindrucksvoll: Er ist erst 29 (glaube ich), kann super reden, zieht ständig Vergleiche zum aktuellen Wahlkampf und wählt die Themen so aus, dass auch bei 1:50h Vorlesung am Stück die Langeweile keine Chance hat. Das Experiment, mal was anderes zu hören, hat sich also bisher gelohnt!

Jetzt habe ich aber schon wieder mehr geschrieben, als ihr lesen wollt. Viele Grüße und einen schneereichen Winter,

Eike

Happy Birthday, Wikipedia!

Die Wikipedia wird heute 5 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch!

Ich persönlich kann mir ein Web ohne Wikipedia kaum noch vorstellen. Wenn man mal etwas nachschlagen möchte oder ein zufällig gefundenes interessantes Thema vertiefen möchte, dann wird man dort fast immer fündig. Ich selbst habe bis auf ein paar Rechtschreibkorrekturen noch nichts zur Wikipedia hinzugefügt, aber eigentlich sollte man dem Projekt ja etwas zurückgeben und zum weiteren Erfolg beitragen.

Erst vor Kurzem bin ich auf die Schwesterprojekte der Wikipedia aufmerksam geworden: Die Idee von Wikibooks, freie Lehrbücher zu erstellen, finde ich klasse. Wie erwartet kommt das Projekt jedoch nur langsam voran und gerade bei einem solchen Vorhaben ist die Qualitätssicherung sehr wichtig. Wenn man sich auf der Suche nach Bildern, Photos, Musik, etc keine Gedanken um eventuelle Copyrightverletzungen machen möchte, dann ist Wikimedia Commons unersetzlich. Schließlich gibt es noch das Wikiwörterbuch Wiktionary, die Zitatsammlung Wikiquote, die Lebensenzyclopädie Wikispecies und die Nachrichtenseite Wikinews. Wer mehr über Wikipedia erfahren möchte, schaut am besten bei der Wikipedia nach.

Wenn ich schon dabei bin, dürfen natürlich auch Funwikis wie die deutschsprachigen Kamelopedia und Stupidedia und natürlich die sinnfreie Wikipediaparodie Uncyclopedia mit dem legendären Oscar Wilde nicht fehlen. Wenn man mal was zum Schmunzeln braucht, wird man dort mit Sicherheit fündig.