ICQ hat vor kurzem sein Protokoll zur Übertragung von Textnachrichten umgestellt, was zur Folge hat, dass einige Multiprotokollclients wie Miranda oder Gaim nun Probleme mit der Nachrichtenübertragung haben. Da ICQ ein proprietäres Protokoll benutzt, können diese Drittanbieter auf Veränderungen im Protokoll oft nur über Reverse Engineering reagieren.
Beim Surfen im Netz bin ich außerdem auf einen interessanten Kommentar zu den Nutzungsbedingungen von ICQ gestoßen. Damit habe ich eine gute Gelegenheit gefunden, auf Jabber hinzuweisen. Jabber ist ein offenes Instant-Messaging-Protokoll, das heißt die genauen Spezifikationen der Nachrichtenübertragung sind jedem zugänglich. Daher können Drittanbieter effizient Clients (also Chatprogramme) entwickeln und müssen sich keine Gedanken über eventuelle unangekündigte Protokolländerungen machen. Sicherheitsbedachte Jabber-Nutzer können übrigens ihren Chatverkehr verschlüsseln (z.B. mit gnupg) und müssen keine Angst haben, dass ihre Nachrichten auf einem zentralen Server abgespeichert werden.
Einen guten Einstieg in Jabber gibt es auf deshalbfrei.org. Wer eher technische Informationen sucht, wird auf jabber.org fündig.
Viele IM-Clients wie Miranda, Gaim oder Kopete unterstützen übrigens Jabber. Ihr könnt also einfach eure bisherigen Clients weiterverwenden, um Jabber zu testen. Probiert es mal! Ich habe seit einiger Zeit auch einen Jabberaccount und alles funktioniert bestens.
By the way, Google Talk ist “fully interoperable” mit dem Jabber Protokoll.