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Dogsledding

Hallole,

der Winterterm ist mittlerweile in vollem Gange: die ersten Assignments sind abgegeben und nächste Woche gibt es schon ein verfrühtes Midterm (zum Glück nur Geschichte, also nichts Wichtiges). Das hält uns aber nicht davon ab, auch ein bisschen Spaß zu haben:

Am letzten Freitag war ich mit einigen anderen Austauschstudenten in der Nähe des Algonquin Parks zum Dogsledding (Hundeschlittenfahren). Der Trip wurde vom International Office der Wilfried Laurier Uni organisiert, stand jedoch auch uns UW Studenten offen und nach langem hin-und-her ob sich $215 für einen Tag wirklich lohnen habe ich schließlich beschlossen, mir diese Tour zu gönnen; und ich bereue es nicht!

Algonquin Motel

Schlittenhunde voller Tatendrang

Donnerstag Abend sind wir in einem engen unbequemen gelben Schulbus losgefahren und kamen kurz vor Mitternacht bei klirrender Kälte (-15°C) im schrillen Algonquin Motel an. Nach einer erholsamen Nacht fuhren wir gegen 8:30am zu Chocpaw Expeditions , wo wir zunächst eine kurze theoretische Einführung bekamen und danach endlich zu den Hunden durften. Auf dem Weg dorthin konnte man sie schon von Weitem hören: 320 alaskische Schlittenhunde, die bewegt werden wollen, können ganz schön Lärm machen!

Nicolas als Steuermann

Eike als Steuermann

Nun konnten wir zeigen, ob wir bei der Einführung auch zugehört hatten: Erst mussten wir die Hunde aus ihren Wohntonnen holen, dann vor die Schlitten spannen und schon konnte es losgehen. Auf jedem Schlitten fuhren zwei Studenten, gezogen von sechs Hunden (ich fuhr zusammen mit Nicolas). Der Steuermann stand hinten auf dem Schlitten und war fürs Bremsen zuständig, während der Beifahrer es sich auf dem Schlitten bequem machen durfte. Aber schon nach kurzer Zeit mussten wir feststellen, dass auch der Beifahrer kein faules Leben hat: Wenn die Hunde mal einen Befehl vom Steuermann nicht befolgen, muss er aus dem Schlitten springen, zu den Hunden rennen und persönlich dafür sorgen, dass die Hunde machen was von ihnen verlangt wird. Außerdem wurde das Terrain immer hügeliger und der Beifahrer musste öfter mal aussteigen und nebenherrennen um den Hunden die Arbeit etwas zu erleichtern. So bekamen nicht nur die Hunde ihre Bewegung, auch wir waren gefordert!

verschneite, sonnige Landschaft

Fahrt im Hundeschlitten

Und so fuhren wir in zwei Gruppen mit je etwa sieben Schlitten durch die Gegend. Jede Gruppe wurde von zwei Führern begleitet, denen die Hunde (meistens) von alleine hinterherliefen. Da der Algonquin Park etwas nördlicher als Waterloo liegt, gab es dort genügend Schnee und bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um 0°C herrschten perfekte Bedingungen.

Nicolas bei den Führungshunden

Nach etwa zwei Stunden war es Zeit für die Mittagspause mit ein paar Sandwiches. Dabei durften jedoch die Hunde nicht aus den Augen gelassen werden, da sie immer noch vor Energie strotzten und die (umgelegten) Schlitten durch die Gegend ziehen wollten. Die ganze Mittagspause wurde natürlich von ständig lautem Gebell begleitet, wie man auf folgendem Video sehen und hören kann.

Fahrt auf schmalem Pfad

Auf dem Rückweg wartete das Highlight des Tages auf uns: Wir fuhren ein kurzes Stück abseits der breiten Wege auf einem schmalen Pfad mitten durch den Wald: Beeindruckend, wie die Führungshunde schnell und sicher den Schlitten zwischen den Bäumen entlangzogen!

Eike auf dem Schlitten

Als wir uns schließlich wieder dem Camp näherten, wurden die Hunde merklich müder, so dass Nicolas und ich an den Hügeln den Schlitten quasi alleine schoben und die Hunde noch anfeuern mussten, damit wir sie nicht überholten. Am letzten kleinen Anstieg lieferten wir uns noch ein kleines Rennen mit einem Nachbarschlitten (das wir natürlich gewannen ;–) ) und so waren sowohl die Hunde als auch wir nach einem erlebnisreichen und anstrengenden Tag froh, als wir am späten Nachmittag wieder das Camp erreichten. Aber die Arbeit war noch nicht ganz vorbei: Die Hunde mussten noch abgespannt und wieder an ihren Platz gebracht werden.

im Spiegel des Schulbusses

Als wir gegen 5pm wieder Richtung Waterloo aufbrechen mussten, stand uns jedoch der qualvollste Teil des Tages noch bevor: Die Fahrt im Schulbus. Als wir schließlich Waterloo erreicht hatten, waren wir alle trotz der Rücken- und Ar***schmerzen glücklich und zufrieden nach einem tollen Tag. Ich bin wirklich froh, dass ich das Geld investiert habe, es hat sich gelohnt! Jetzt werde ich aber erstmal etwas kürzer treten müssen, da wir in der Reading Week Ende Februar sieben Tage in New York verbringen möchten. Das wird auch nicht ganz billig…

Viele Grüße aus Waterloo,

Eike