Hallo!
Die erste Uniwoche ist nun schon vorbei und wie es sein sollte, fängt der Stress zum Glück langsam an. Wie auch in Deutschland wurden in den ersten Stunden hauptsächlich allgemeine Einführungen gegeben und der organisatorische Ablauf der Kurse geklärt. Jedoch haben wir gegen Ende der Woche schon die ersten assignments bekommen, die wohl ziemlich zeitintensiv sein werden. Momentan bin ich in folgenden Kursen: Numerical Computation, Statistical Physics, Quantum Information Processing und Quantum Mechanics. Ich bin noch nicht sicher, ob ich Quantum Mechanics auch weiterführen werde, da drei Kurse wohl auch schon genug Arbeit sind und ich ja schließlich auch etwas vom Land sehen möchte. Zu den Kursen und zum Unileben allgemein möchte ich jetzt aber noch nicht viel schreiben, sondern warte damit lieber noch, bis ich mir auch wirklich ein Urteil bilden konnte.
Heute haben etwa 180 international students an einem Trip zu den Niagara Fällen teilgenommen. Früh morgens mussten wir uns (nach einer viel zu kurzen Nacht) aus dem Bett quälen, um gegen 9 Uhr in Waterloo abzufahren. Unser erstes Ziel war eine winery bei Niagara on the Lake. Dort haben wir an einer Führung durch die Keltereianlagen teilgenommen und allerlei zu den verschiedenen Herstellungsschritten bei der Weinproduktion erfahren. Zum Abschluss fand natürlich die obligatorische Weinprobe statt.
Anschließend haben wir eine kurze Mittagspause in Niagara on the Lake gemacht um etwas zu essen. Danach kam dann endlich der Höhepunkt des Tages: die Niagarafälle. Bei strahlendem Sonnenschein sind wir mit der berühmten Maid of the Mist nahe an die Horseshoe Falls (die kanadische, viel beeindruckendere Seite der Niagarafälle) herangefahren und sind in der Gischt klatschnass geworden. Generell scheint es in einem Umkreis von mehreren hundert Metern um die Fälle ständig zu nieseln, auch wenn am Himmel keine Wolken zu sehen sind. Schließlich sind wir noch durch ein kleines Tunnelsystem hinter die Niagarafälle gegangen und konnten so die Wasserwand von hinten betrachten und uns auf einer Plattform direkt am Wasserfall noch einmal nassspritzen lassen. Gegen 10pm waren wir nach einem langen Tag wieder in Waterloo, wo ich jetzt diesen Tagebucheintrag schreibe.
Zum Glück hatten einige bei dem Trip ein Handy dabei, so dass wir per SMS die Wahlergebnisse aus Deutschland verfolgen konnten. Das Wahlergebniss war ja sehr überraschend und so hatten wir Deutschen untereinander genügend Gesprächstoff. Auch die Fernsehauftritte der jeweiligen Parteichefs sollen ja sehr interessant gewesen. Schade, dass ich die Sendungen nicht live verfolgen konnte und mich nur aus dem Internet informieren kann. Jedenfalls bin ich jetzt sehr gespannt, in welche Richtung sich die Koalitionsgespräche entwicklen werden.
So, das muss für heute reichen, ich gehe jetzt ins Bett. Bis demnächst,
Eike