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Die erste Woche in Waterloo

Hi there!

Columbia Lake Village

Die ereignisreiche Reisezeit ist nun vorerst vorbei. Seit Samstag letzter Woche (03.09.) bin ich nun in Waterloo in meiner residence. Ich wohne in der Columbia Lake Village (CLV), die direkt am Nordwestrand des Campus liegt. Zu den Hörsaalgebäuden braucht man zu Fuß etwa 20min und mit dem Fahrrad entsprechend weniger.

Leider habe ich jedoch immer noch kein Fahrrad. Gebrauchtfahrräder sind gerade am Anfang des terms Mangelware und die billigen Fahrräder bei canadiantire (ich glaube, ich habe schon mal erwähnt, dass das sozusagen ein kanadischer WalMart ist) für $100 sind alle ausverkauft. Ich habe mir jedoch eines reservieren lassen und in den nächsten Tagen sollte ich dann endlich wieder auf Rädern unterwegs sein können. Es wird zwar nur ein sehr billiger und entsprechend schlechter Drahtesel sein, aber für 8 Monate möchte ich nicht so viel Geld ausgeben. Mann, ich vermisse jetzt schon meine Fahrräder in Deutschland ;–)

mein Haus

Nun aber wieder zurück zum CLV. Wir leben hier in kleinen Reihenhaussegmenten; je vier Leute pro Segment. Jede Wohnung hat im Erdgeschoss eine Küche, eine Essecke und ein großes Wohnzimmer und darüber ein Bad und vier Zimmer mit Schreibtisch, Bett und Schrank. Die Zimmer sind gut 10m2 groß, also groß genug um darin zu schlafen und zu arbeiten. Für alles andere gibt es ja noch das Ergeschoss.

Bisher habe ich erst einen meiner Mitbewohner gut kennen gelernt. Der zweite ist “Froshleader”, organisiert also die Orientierungswoche für die Freshmen (first-year-students) mit und war daher die ganze Woche nicht zusehen. Der letzte ist erst gestern eingezogen und ich habe nur gestern Abend kurz mit ihm gequatscht. Meine Mitbewohner werde ich euch also erst demnächst näher vorstellen, wenn ich sie besser kennengelernt habe. Insgesamt habe ich jedoch den Eindruck, dass ich sehr gut mit ihnen auskommen werde.

Die Lage der CLV erzwingt quasi den Kauf eines Fahrrades. Da die Innenstadt von Waterloo direkt am anderen Ende des Campus liegt, kann man zu Fuß gerne mal eine Stunde laufen, um zu den Pubs zu kommen. Bisher musste ich mir also Fahrräder leihen, wenn ich abends weg wollte, was aber immer geklappt hat. Zum Glück liegt ein Supermarkt jedoch nur 5 Fußminuten entfernt. Er ist sogar 24/7 geöffnet, so dass man an jedem Tag und zu jeder Tageszeit einkaufen kann.

In ein paar Minuten werden wir (einige exchange students aus dem CLV) gemeinsam Lasagne kochen und anschließend in die Stadt gehen. Ich habe also nicht soviel Zeit und bevor ich ein großes Thema anfange und nicht beenden kann, schreibe ich einfach von meinen Aktivitäten während der letzten Woche.

Zunächst musste natürlich etwas Papierkram erledigt werden: die Formulare für das Wohnheim, für die Krankenversicherung über die Uni, das Abholen des Studentenausweises, die Kurswahl für den kommenden term, etc. Das ist für euch vermutlich nicht wirklich interessant, denn Bürokratie läuft wahrscheinlich überall gleich ab. Jedoch habe ich den Eindruck, dass in Kanada etwas flexibler vorgegangen wird und nicht wie in Deutschland jede Vorschrift genau so erfüllt werden muss, wie sie auf dem Papier steht. Dennoch ist der Papierkram einfach lästig.

Community Center

Dann waren noch ganz praktische Sachen zu erledigen. Die vom Reisen schmutzige Wäsche wollte gewaschen werden und zum Glück gibt es auch direkt im Community Center im CLV Waschmaschinen und Trocker, die jedoch die Wäsche nicht wirklich trocknen sondern nur etwas weniger nass machen. Wenn ich schon beim Community Center bin: Es steht in der Mitte von CLV und dort ist die Rezeption wo man Filme, Fußbälle, etc ausleihen kann. Außerdem ist dort noch ein großer Fernseher für Videoabende, ein Billardtisch, eine Tischtennisplatte, ein Tischkicker, einige Computer und ein Aufenthaltsraum. Man dort also durchaus etwas Zeit verbringen.

Natürlich mussten auch die ersten Einkäufe erledigt werden, aber zum Glück haben wir ja Sobey’s, den oben schon erwähnten Supermarkt ganz in der Nähe und er ist auch so groß, dass man dort alles bekommt.

Neben diesen notwendigen Tätigkeiten haben wir den größten Teil der Zeit mit den schönen Dingen des Lebens verbracht: Fussball spielen mit Spielern aus fast 10 verschiedenen Nationen, Videoabende, Barbeques, Spieleabende, Pubs und Clubs, spazieren durch Parks, in der Sonne liegen und lesen oder auf einen großen Markt gehen, auf dem unter anderem die Mennoniten aus der Region in altertümlichen Trachten ihr landwirtschaftlichen Erzeugnisse verkaufen.

So, das war’s für heute, ich wurde gerade auf ein Bier vor dem Abendessen eingeladen und muss meinen gesellschaftlichen Verpflichtungen nachkommen ;–) . Bis demnächst,

Eike