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Organisation des Alpencross

Im Juli 2005, direkt am Anfang der Semesterferien, habe ich zusammen mit zwei Freunden mit dem Mountainbike die Alpen überquert. Auf dieser Seite möchte ich euch von der nötigen Vorbereitung und Planung erzählen. Einen Erfahrungsbericht mit vielen Bildern gibt es ebenfalls.

Vorbereitung und Planung des Alpencross

Eine Alpenüberquerung mit dem Mountainbike muss natürlich gut vorbereitet werden. Zum Einen muss man eine Strecke finden, die dem eigenen Anforderungsprofil genügt und braucht die richtige Ausrüstung. Jedoch bringt einen die beste Ausrüstung nicht von selbst über die Berge; auch die Kondition muss vor einem solchen Unternehmen gut trainiert werden. Hier findet ihr einen Überblick über unsere Vorbereitungen.

Wir fanden das Buch “Alpencross” von Achim Zahn sehr hilfreich. Es sind viele Strecken über die Alpen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden beschrieben, so dass fast jeder etwas Passendes finden sollte. Außerdem findet sich dort allgemeine Tipps zu Ausrüstung, Planung und Verhalten während der Tour.

Packliste

Im Folgenden findet ihr eine Liste aller Sachen, die jeder von uns in seinem Deuter TransAlpine 30 hatte. Allgemeingut wie Werkzeug, Karten oder Medikamente können und sollten natürlich verteilt werden.

normale Kleidung

  • 1 leichtes Hemd, 1 leichte Hose mit abnehmbaren Beinen
  • 4 Paar Socken, 2 Unterhosen (die meiste Zeit hat man ja die Radhose an)
  • 1 leichte Radregenjacke
  • leichte Wanderschuhe (für die Schiebepassagen und für die Hütte)

für die Hütte

  • 1 Hüttenschlafsack
  • 1 (sehr) kleines Handtuch
  • Kulturbeutel (Zahnbürste, Zahnpasta, Kamm, biologisch abbaubares Shampoo/Duschzeug)

auf dem Rad

  • 2 kurze Radhosen, 2 kurze Trikots, 1 Funktionsunterhemd
  • 1 Paar Armlinge, 1 Paar Beinlinge, 1 Paar Neoprenüberschuhe
  • 1 Paar kurze Radhandschuhe
  • Radschuhe und Helm
  • Pulsmesser
  • Pumpe und 2 Radflaschen am Rad
  • Radbrille

Radwerkzeug

  • Ersatzkette und Kettennieter
  • 2 Ersatzschläuche und Flickzeug
  • 1 Ersatzmantel
  • 2 Bremszüge, 2 Schaltzüge
  • 2 Paar Bremsklötze
  • 4 Ersatzspeichen und Speichenspanner
  • Öl/Fett
  • Multiradwerkzeug, Leatherman-Tool

Ernährung

  • viele Energieriegel (wir hatten je zwei PowerBars pro Tag)
  • Magnesiumpulver, Multivitamintabletten

sonstiges

  • die Karten mit eingezeichneter Route
  • Telefonnummern von den Hütten/Pensionen/Fremdenverkehrsämtern
  • Medikamente(Erste-Hilfe-Set, Sonnencreme, Verbandszeug, Pflaster, Mittel gegen: Entzündungen, Infektionen, Durchfall, Schmerzen allgemein)
  • Handy (natürlich voll aufgeladen), Notrufnummern von D, CH, AU und I einspeichern!
  • Digicam mit (vollen) Akkus, Speicherkarte, Tasche
  • einige Päckchen Taschentücher
  • kleine Taschenlampe
  • Geldbeutel (Geld, BahnCard, Ausweis, Studentenausweis, Krankenkarte, EC-Karte)
  • Plastiktüten für nasse Sachen
  • Papier und Stift
  • Badehose für Gardasee

Im Nachhinein hätte ich nicht extra Wanderschuhe mitgenommen, da sie sehr schwer sind und ich sie nicht viel anhatte. Vermutlich sind wandertaugliche stabile Radschuhe sinnvoller; dann braucht man für die Hütte nur noch ein Paar leichte Schlappen.

Außerdem hat sich herausgestellt, dass zwei Paar Bremsklötze für drei Räder zu wenige waren, weil nach einer nassen schlammigen Abfahrt schon alle Bremsklötze hätten ausgetauscht werden müssen. Da wir das nächste Radgeschäft jedoch erst eineinhalb Tage später erreicht haben, wären wir froh gewesen, für jedes Rad zumindest ein Paar Ersatzklötze zu haben.

Strecke

Routen über die Alpen gibt es wie Sand am Meer. Man sollte sich also zunächst überlegen, was man von der Strecke erwartet (Länge, Höhenprofil, Start-/Zielort, Wegbeschaffenheit, …). Wir haben uns schließlich für die Joe-Route von Oberstdorf zum Gardasee entschieden. Mit 7 Tagen, 430km und 14200hm ist sie nicht ganz einfach, aber wir wollten ja schließlich unsere Grenzen austesten. Außerdem gibt es einige einfachere Routen von Oberstdorf zum Gardasee, auf die man problemlos ausweichen kann sollte die Strecke sich doch als zu schwer erweisen.

Schließlich haben wir jedoch den Gardasee nach sieben harten aber schönen Tagen erreicht und konnten folgendes Foto machen:

Gruppe am Gardasee

Weitere Bilder gibt es in dem ausführlichen Erfahrungsbericht.

Feedback ist natürlich gerne erwünscht. Wenn ihr also Fragen oder Kommentare habt, dann schreibt mir einfach eine email.